Nach dem Tod von Papst Franziskus: Was jetzt folgt – und was es für Griechenland bedeutet
Vatikanstadt – Rom, 21. April 2025 – www.griechenland.pro
Einen Tag nach Ostersonntag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren in Rom verstorben. Der erste Papst aus Lateinamerika, geboren als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires, Argentinien, galt als einer der reformfreudigsten Pontifexe der Neuzeit. Sein Tod markiert das Ende einer Ära und wirft eine zentrale Frage auf: Was geschieht nun im Vatikan?
Das Leben von Papst Franziskus: Reformgeist und Dialog
Papst Franziskus wurde am 13. März 2013 zum 266. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt. Er war der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri, der erste Papst aus dem globalen Süden und der erste nicht-europäische Papst seit über 1.000 Jahren.
Franziskus galt als demütig, volksnah und zugleich als geistiger Erneuerer. In seiner Amtszeit legte er den Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, interreligiösen Dialog sowie eine offenere Haltung gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen – etwa gegenüber Homosexuellen oder wiederverheirateten Geschiedenen. Seine Nähe zu den Armen und sein Appell für eine "Kirche der Armen für die Armen" prägten sein Pontifikat.
Was passiert jetzt im Vatikan?
Mit dem Tod eines amtierenden Papstes beginnt eine festgelegte Abfolge von Ereignissen innerhalb des Kirchenrechts. Zunächst wird der Tod offiziell bestätigt, der Vatikan verhängt eine neuntägige Trauerzeit (Novemdiales). Während dieser Tage finden täglich Messen und Gedenkfeiern im Petersdom statt.
Gleichzeitig beginnt die Vorbereitung auf das sogenannte Konklave.
Was ist das Konklave?
Das Wort Konklave stammt aus dem Lateinischen cum clave – „mit Schlüssel“. Es beschreibt die versammlungsartige Wahl des neuen Papstes, bei der sich die wahlberechtigten Kardinäle aus der ganzen Welt im Vatikan versammeln und bis zur Wahl eines Nachfolgers abgeschlossen von der Außenwelt tagen.
Wer nimmt am Konklave teil?
Nur Kardinäle unter 80 Jahren dürfen wählen – derzeit rund 120 Wahlberechtigte. Sie stammen aus allen Kontinenten und spiegeln die Globalität der katholischen Kirche wider. Der genaue Ort: die Sixtinische Kapelle im Vatikan.
Wie läuft die Wahl ab?
Täglich finden mehrere Wahlgänge statt. Um Papst zu werden, benötigt ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit. Nach jedem Wahlgang wird Rauch aus dem Schornstein über der Kapelle gesendet: Schwarzer Rauch bedeutet „noch keine Einigung“, weißer Rauch signalisiert die Wahl eines neuen Papstes. Dann erklingt: Habemus Papam – „Wir haben einen Papst“.
Welche Rolle spielt Griechenland?
Griechenland ist ein mehrheitlich orthodox geprägtes Land mit nur einer kleinen römisch-katholischen Minderheit (unter 1 %). Dennoch ist der Vatikan ein wichtiger Dialogpartner – insbesondere im Hinblick auf ökumenische Beziehungen zwischen der orthodoxen Kirche Griechenlands und der römisch-katholischen Kirche.
Papst Franziskus hatte das Land mehrfach besucht – zuletzt 2021, als er Lesbos besuchte und sich dort mit Geflüchteten sowie dem orthodoxen Erzbischof Hieronymos II. traf. Er setzte damit ein starkes Zeichen für Humanität und Verständigung.
Ein neuer Papst könnte den eingeschlagenen Weg fortführen – oder neue Akzente setzen. Für Griechenland bedeutet das: Die katholische Stimme im internationalen Dialog könnte sich verändern, was sowohl politische als auch interreligiöse Beziehungen beeinflussen kann.
Fazit: Ein Wendepunkt für die katholische Welt – mit globalen Auswirkungen
Mit dem Tod von Papst Franziskus endet ein pontifikales Kapitel, das geprägt war von Offenheit, sozialem Gewissen und Dialogbereitschaft. Das bevorstehende Konklave wird nicht nur einen neuen Papst wählen – es wird auch darüber entscheiden, welchen Kurs die katholische Kirche im 21. Jahrhundert einschlagen wird.
Auch wenn Griechenland kirchlich anders geprägt ist, lohnt sich der Blick nach Rom – denn in einer zunehmend vernetzten Welt ist religiöser Dialog wichtiger denn je.
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